Festnahme nach Hassverbrechen in New York
Ein 17-jähriger Schüler ist in New York wegen des Verdachts auf Totschlag in einem besonders schweren Fall festgenommen worden, nachdem er mutmasslich einen 28-jährigen schwarzen Homosexuellen erstochen hat. Der Teenager habe sich am Freitagabend gestellt, erklärte Joseph Kenny von der Ermittlungseinheit der New Yorker Polizei.
Dem Jugendlichen wird Totschlag in Zusammenhang mit Hasskriminalität vorgeworfen sowie der illegale Besitz einer Waffe.
Der Vorfall hatte sich am Samstag vor einer Woche an einer Tankstelle im New Yorker Stadtteil Brooklyn ereignet. Auf Bildern einer Überwachungskamera ist das Opfer, der Tänzer und Choreograf O’Shae Sibley, zusammen mit Freunden an der Tankstelle zu sehen.
Die Gruppe, grösstenteils mit freiem Oberkörper und in Shorts gekleidet, hätte während des Tankens „angefangen zu Musik aus ihrem Auto zu tanzen“, erläuterte Kenny. Eine Gruppe aus Jugendlichen, darunter der Verdächtige, habe daraufhin Sibley und seinen Freunden herabwürdigende und homophobe Verunglimpfungen zugerufen. „Sie machten zudem Äusserungen gegen Schwarze und forderten sie auf, mit dem Tanzen aufzuhören“, erläuterte der Polizeibeamte.
Die folgende verbale Auseinandersetzung dauerte etwa vier Minuten. Am ihrem Ende wurde Sibley in die Brust gestochen, sein Herz wurde getroffen. Im Krankenhaus wurde er für tot erklärt.
Der Vorfall löste eine Reihe von Beileidsbekundungen von berühmten Persönlichkeiten aus. Auf der Website von Superstar Beyonce war die Botschaft „Rest in Power (in etwa: Ruhe in Stärke) O’Shae Sibley“ zu lesen. Filmregisseur Spike Lee veröffentlichte ein Bild eines tanzenden Sibleys vor dem Hintergrund eines Regenbogens im Online-Dienst Instagram. Als Bildunterschrift schrieb Lee „Immer geliebt“ sowie den Hashtag #saytheirnames (sagt ihre Namen), der benutzt wird, um auf Opfer von Rassismus aufmerksam zu machen.
(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)