Ein Stück Judo-Historie in Tadschikistan
Fabienne Kocher und Binta Ndiaye sorgen beim Grand-Slam-Turnier in Duschanbe in Tadschikistan für eine Sternstunde im Schweizer Judo. Kocher setzt sich im Final der Klasse bis 52 kg gegen ihre Teamkollegin durch.
Das grossartige Ergebnis ist gleich mit zwei Premieren verbunden. Zum ersten Mal gewann eine Schweizer Judoka ein Turnier auf Stufe Grand Slam, der wichtigsten Kategorie nach Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, zum ersten Mal standen sich zwei Schweizer Vertreterinnen auf diesem Niveau in einem Final gegenüber.
Die 30-jährige Kocher, vor drei Jahren in Budapest WM-Dritte, hatte auf Grand-Slam-Ebene bisher dreimal Klassierungen unter den ersten drei geschafft, die aufstrebende elf Jahre jüngere Ndiaye wies den vor sechs Wochen in Georgiens Hauptstadt Tiflis erreichten 7. Platz als Bestergebnis aus. Einen Podestrang bei der Elite hatte sich die Tochter eines Senegalesen und einer Schweizerin Anfang März als Zweite im Grand-Prix-Turnier in Linz in Oberösterreich erkämpft.
Der Sieg bringt der Zürcherin 1000 Weltranglisten-Punkte ein, der 2. Rang wirft für die junge Waadtländerin 700 Punkte ab. Kocher liegt damit im Ranking nur noch 80 Punkte hinter Ndiaye zurück, was für den Endspurt im Duell um die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris zusätzliche Spannung verspricht. Pro Geschlecht und Gewichtsklasse steht jeder Nation maximal ein Startplatz zur Verfügung.
In die Selektionskriterien fliessen noch die Resultate von zwei Turnieren ein. In einer Woche findet in Astana in Kasachstan ein weiterer Grand-Slam-Event statt, eine weitere Woche danach beginnen die Weltmeisterschaften in Abu Dhabi.
(text:sda/bild:keystone)