Ehemaliges Munitionslager Mitholz: Projektstand und Schadstoffuntersuchungen
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(03:08)
Die in der Munition enthaltenen Schadstoffe haben grossen Einfluss auf die Planungen zur Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz. Um die Schadstoffbelastung des Abbau- und Aushubmaterials festzustellen, werden umfangreiche technische Untersuchungen zu Munition und Schadstoffen durchgeführt. Das VBS hat die Bevölkerung von Mitholz über diese Untersuchungen sowie den Fahrplan des Plangenehmigungsverfahrens für die Räumung informiert.
Bei allen Arbeiten zur Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz gilt es schädliche Einwirkungen auf die Menschen, die Tiere, den Boden, das Wasser und die Luft soweit als möglich zu minimieren. Eine grosse Herausforderung dabei sind Belastungen durch die in Munition enthaltenen Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Antimon sowie durch Sprengstoffe und deren Abbauprodukte. Diese Belastungen dürfen während der Räumarbeiten nicht in die Umwelt gelangen und müssen im Abbau- und Aushubmaterial in Abhängigkeit von der Verschmutzung behandelt werden. Als Planungsgrundlage für die Räumung werden die Belastungen des Bodens, des Untergrunds, des Grundwassers und der Bäche untersucht. Dazu finden voraussichtlich bis ins Jahr 2026 umfangreiche technische Untersuchungen zur Munition und den Schadstoffen innerhalb und ausserhalb der Anlage statt. Zusätzlich wird die Überwachung des Grundwassers und der Oberflächengewässer durch ein umfassendes, auf die Projektbedingungen angepasstes Monitoring sichergestellt.
Für die Planung und Umsetzung des Räumprojekts ist es wichtig, die Schadstoffsituation im gesamten Projektperimeter möglichst gut zu kennen. Erkenntnisse bringen das laufende Wassermonitoring sowie Untersuchungen im Baustellenbereich und den weiteren Räum-flächen mit Sondierbohrungen, Baggerschlitzen und manuellen Bodenproben mit dem Bohrstock. Das Vorhandensein von potenziell gefährlichen Munitionsrückständen im Untergrund erfordert aus Sicherheitsgründen für alle Untersuchungen eine Begleitung durch das Kommando Kampfmittelbeseitigung KAMIR. Im Explosionsschutt ist die Schadstoffpalette relativ breit. Für Sprengstoffe und deren Abbauprodukte müssen nutzungsspezifische Grenzwerte für das Räumprojekt definiert werden. Die laufenden und weiteren geplanten technischen Untersuchungen zur Schadstoffbelastung grenzen die Belastungsherde ein und ermöglichen eine verlässliche Einschätzung des Gefährdungspotenzials.
Die bisherigen Untersuchungen bestätigen die Belastungshypothese: Im verschütteten Bahnstollen liegt eine grosse Menge an Schadstoffen in hohen Konzentrationen. In Teilen des Schuttkegels vor der Anlage und beim Geschiebesammler Stägebach muss ebenfalls lokal von hohen Schadstoffkonzentrationen ausgegangen werden. In den Auswurfzonen im Talboden konnten an gewissen Stellen auf der Terrainoberfläche von 1947 Schadstoffe festgestellt werden. Diese werden zusätzlich durch anderweitige Belastungen mit teilweise zivilem Ursprung überlagert. Mit dem Wassermonitoring werden jedoch weiterhin keine oder höchstens unbedenkliche Schadstoffkonzentrationen im Grund- und Oberflächenwasser ausserhalb der Anlage festgestellt.
Mit dem Plangenehmigungsverfahren für die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz wird das Gesamtprojekt mit allen Massnahmen für die Schutzbauten Bahn und Strasse sowie für die Räumung zur Bewilligung beantragt. Ein Bericht zeigt die Umweltverträglichkeit auf. Der Start des Verfahrens ist neu für Anfang 2026 geplant. Mit dem späteren Start des Verfahrens werden Liegenschaften für die Schutzbauten frühestens ab Ende 2026 beansprucht. Damit haben die Betroffenen mehr Zeit, um ihre geplanten Ersatzliegenschaften zu beziehen. Für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels kann die Lötschberg-Bergstrecke rechtzeitig mit der Schutzgalerie geschützt werden.
(text:pd/bild:zvg_gemeinde_kandergrund)