Dieter Meier und Boris Blank „Yello“ mit dem Grand Prix Musik geehrt
Dieter Meier und Boris Blank von Yello erhalten den Grand Prix Musik 2022. Der vom Bundesamt für Kultur (BAK) verliehene Preis ist mit 100’000 Franken dotiert.
Zudem werden elf Schweizer Musikpreise an einzelne Musikschaffende und Musikformationen verliehen, die mit je 40’000 Franken dotiert sind. Das BAK vergibt darüber hinaus in diesem Jahr erstmals drei Spezialpreise an Institutionen und Akteure der Schweizer Musikszene; diese sind mit je 25’000 Franken verbunden.
Dieter Meier und Boris Blank von Yello werden für ihre Originalität, ihre Ausstrahlung und ihren bedeutenden Einfluss auf die elektronische Musik gewürdigt, wie es in der Mitteilung heisst. Ursprünglich wurde Yello in den späten 1970er Jahren als Trio gegründet, wurde dann aber zum Duo. Insgesamt 14 Studioalben haben Yello aufgenommen; „Point“, das letzte erschien im Ende August 2020.
„Unserer Musik liegen weder ein Hintergedanke noch eine Absicht im weitesten Sinne zu Grunde“, sagte Blank im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zur Veröffentlichung von „Point“. Sie sei ein Spiel mit Klängen und Worten, das war in den 80ern so und hat sich bis heute nicht geändert. „Ich bin oft selber überrascht, was im Prozess alles entsteht.“
In der Zusammenarbeit des Duos kümmert sich Boris Blank vor allem um das Musikalische, während Dieter Meier die Texte beisteuert, seine tiefe Frontmann-Stimme und die visuellen Konzepte. Die Basis ihrer Songs ist immer ein Geräusch: ein Tram, ein Zwitschern, ein Quietschen oder ein Rauschen – Blanks Archiv umfasst Tausende von Tönen. Diesen Grundlaut bearbeitet er dann weiter, bis er damit zufrieden ist.
„Boris macht Musik wie ein Maler Bilder malt“, sagte Dieter Meier. „Erst mischt er die Farben, dann fängt er unten links zu malen an und denkt, es werde eine Rose – und am Schluss steht eine Giraffe da.“ Das einzige Konzept von Yello sei, kein Konzept zu haben, sagten Blank und Meier übereinstimmend. Erfolge feierten die beiden mit Singles wie „The Race“ oder Oh Yeah“.
Die Spezialpreise, die das BAK in diesem Jahr erstmals vergibt, gehen an die Vereinigung zur Förderung der improvisierten Musik AMR in Genf, an die Volksmusiksammlung Hanny Christen des Mülirad Verlags in Liestal und Altdorf sowie an den Konzertlokalbetreiber und Festivalveranstalter Daniel „Duex“ Fontana im freiburgischen Düdingen. Mit der neuen Auszeichnung sollen „auch Persönlichkeiten, Veranstaltungsorte, Labels und Vermittlungsprojekte ausgezeichnet werden, die sich aktiv für die Stellung der Musik in unserem Land, das Musikschaffen und das kulturelle Erbe einsetzen“, schreibt das BAK.
(text:sda/bild:unsplash)