Die Young Boys erreichen ihr Ziel
Die Young Boys überwintern europäisch. Das Team von Trainer Raphael Wicky gewinnt den „Final“ gegen Roter Stern Belgrad zu Hause 2:0 und beendet die Gruppe G auf dem 3. Platz.
In einer Gruppe mit Titelverteidiger Manchester City und dem starken Bundesligisten Leipzig war von Anfang an klar, dass für YB der 3. Rang, gleichbedeutend mit dem Einzug in die Sechzehntelfinals der Europa League, das höchste der Gefühle sein dürfte. Von daher kam den Duellen gegen Roter Stern eine besondere Bedeutung zu.
Im Hinspiel in Belgrad kassierten die Berner in der 88. Minute den Ausgleich zum 2:2. Schon die beiden Partien in den Playoffs für die Champions League 2019 hatten unentschieden geendet. Diesmal hatte der Schweizer Meister das nötige Wettkampfglück auf seiner Seite.
Das frühe 1:0 in der achten Minute kam auf äusserst glückliche Art und Weise zu Stande. Zunächst verlängert Mirko Ivanic einen Eckball von Filip Ugrinic auf den Fuss von Loris Benito, dessen Schuss aus naher Distanz Belgrads Goalie Omri Glazer zwar parierte, jedoch ans Bein von Kosta Nedeljkovic, von wo der Ball ins Tor ging.
In der 29. Minute erhöhte Lewin Blum, ein Eigengewächs, mit seinem ersten Tor in dieser Saison auf 2:0. Der 22-jährige Aussenverteidiger traf nach schöner Vorarbeit von Captain Ali Camara mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze, bei dem Glazer nicht die beste Figur machte. Den Ausgangspunkt des Treffers bildete wie beim 1:0 ein Eckball.
Die Berner waren mit dem 2:0 gut bedient. Denn sie begannen die Partie äusserst nervös. In der 4. Minute machte YB-Goalie Anthony Racioppi nach einem missglückten Pass seinen Fehler wieder gut, in dem er gegen den allein vor ihm zum Abschluss gekommenen Cherif Ndiaye die Oberhand behielt. Zwei Minuten später kam Ndiaye frei zum Kopfball, er konnte daraus aber keinen Nutzen ziehen.
Auch nach der Pause war der Auftritt der Berner alles andere als souverän. In der 57. Minute hatten sie erneut Glück, als ein Schuss von Hwang In-Beom an den Pfosten ging. Vier Minuten später traf Jovan Mijatovic aus bester Position das Tor nicht, und in der 63. Minute machte Racioppi eine weitere gute Chance der Gäste zu Nichte. Danach fing sich YB, so dass es beim 2:0 blieb.
Bei den ersten zwei Teilnahmen in der Königsklasse 2018 und 2021 waren die Young Boys nicht über den letzten Gruppenplatz hinausgekommen, obwohl sie vor zwei Jahren zum Auftakt Manchester United sensationell 2:1 bezwangen. Jedoch ist Roter Stern der schwächste Gegner, auf den die Berner in der Champions League bisher getroffen sind. Deshalb wäre es eine grosse Enttäuschung gewesen, wenn sie es nicht geschafft hätten, europäisch zu überwintern.
Das 2:0 bringt den Young Boys nicht nur Prämien in der Höhe von 3,3 Millionen Euro ein – 2,8 Millionen für den Sieg und 500’000 für das Erreichen der Sechzehntelfinals in der Europa League. Er ist auch wichtig für den Länderkoeffizienten der UEFA. In der Fünfjahreswertung, die darüber bestimmt, wie viele Plätze ein Land in den jeweiligen europäischen Wettbewerben erhält, belegt die Schweiz aktuell den 12. Rang. Nun können die Berner in dieser Saison nicht nur noch im letzten Gruppenspiel am 13. Dezember in Leipzig punkten, was wichtig ist.
(text&bild: keystone-sda)