Berner Bevölkerung ist in der Freizeit viel unterwegs
Im Jahr 2021 nahm die Mobilität im Kanton Bern insgesamt ab. Grund dafür war vor allem die Covid-19-Pandemie. Das zeigt die Berner Auswertung zum Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2021. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs war im Jahr 2021 tiefer als bei der letzten Erhebung im Jahr 2015. Dafür legte der Individualverkehr zu. Insbesondere das E-Bike gewann an Bedeutung. Der Freizeitverkehr blieb auch während der Pandemie Spitzenreiter: Er machte fast die Hälfte der im Kanton Bern zurückgelegten Tagesdistanzen aus. Die Ergebnisse des Mikrozensus 2021 sind in vielen Bereichen durch die Pandemie geprägt. Deshalb ist bei der Interpretation der Daten Vorsicht geboten.
Im Kanton Bern wohnhafte Personen legten im Jahr 2021 im Durchschnitt 31,3 Kilometer pro Tag zurück. Das sind im Vergleich zu 2015 8,3 Kilometer oder 21 Prozent weniger. Auch die durchschnittliche Zeit, die eine im Kanton Bern wohnhafte Person unterwegs war, nahm von 2015 bis 2021 um 10,9 Prozent ab, von 84,7 Minuten auf 75,5 Minuten. Seit 2021 hat sich das Mobilitätsverhalten erneut stark verändert. Aktuelle Trends aus Verkehrszählungen zeigen eine starke Zunahme der Mobilität. Eine Rückkehr zu Vor-Covid-19-Niveau mit einer Verlagerung vom Pendler- zum Freizeitverkehr ist erkennbar. Die Freizeitgestaltung bleibt bezogen auf die Tagesdistanz weiterhin der wichtigste Mobilitätszweck im Kanton Bern. Fast die Hälfte (46 Prozent) der zurückgelegten Tagesdistanzen sind im Jahr 2021 Freizeitwege. Darauf folgen mit ungefähr einem Viertel die Arbeitswege (27 Prozent).
Der Fahrzeugbesitz der Haushalte hat sich gegenüber der letzten Erhebung 2015 – mit Ausnahme einer deutlichen Zunahme bei E-Bikes – kaum verändert. Bernerinnen und Berner besitzen im Schnitt mehr ÖV-Abonnemente und Velos und zugleich weniger Autos als im schweizweiten Vergleich. Während im Schnitt 22 Prozent der Schweizer Haushalte kein Auto besitzen, sind im Kanton Bern 25 Prozent der Haushalte autofrei.
(text:pd/bild:archiv)
