HC Davos schafft Sensation
Für den HC Davos geht die Reise in den Playoffs weiter. Wie geht es weiter, Andres Ambühl? „Geschwind geniessen! Und dann sofort weiter – und gegen Zug von Anfang an parat sein.“
Wenn Andres Ambühl sagt, in den Halbfinals gegen Zug müsse sein Team ab Freitag bereit sein, dann räumt er gleichzeitig ein, dass der HCD in den Viertelfinals gegen die Lakers nicht von Anfang an auf der Höhe gewesen ist. Aber mit vier Siegen hintereinander (2:0, 3:2 n.V., 7:3, 3:1) gelang die Wende.
Wann realisierten die Davoser, dass diese seltene Wende vom 0:3 in der Serie zum 4:3 möglich ist? Ambühl: „Als wir am Samstag hier unten (in Rapperswil) drei Minuten vor Schluss 0:2 hinten lagen, fast schon ausgeschieden waren, dann irgendwie in die Verlängerung kamen und die auch noch gewannen – da spürten wir schon, dass das Glück auf unsere Seite gewechselt hat.“
Vor diesem Spiel 5 hatte Davos Härte in die Serie gebracht. Nach dem Sieg in Spiel 5 wurde Davos aber primär viel besser. Das sechste Spiel in Davos dominierten die Bündner (7:3-Sieg), in der „Belle“ in Rapperswil agierten die Davoser äusserst abgeklärt und clever. Für die Ruhe im hektischsten Moment steht Ambühl, der 38-jährige Captain. Ambühl spielte bereits sein zehntes „Game 7“ – stets siegte sein Team.
In der letzten Woche schaffte das neuste Davoser Hockey-Wunder mehrere Helden. Einer davon: Goalie Sandro Aeschlimann. Der Keeper wurde in den ersten drei Spielen viel kritisiert, selbst vom eigenen Trainer, fand danach aber zu seiner Topform zurück. Wurmte ihn die Kritik aus den eigenen Reihen? Aeschlimann: „Nein! Die Kritik war ja berechtigt. Ich war in den ersten Spielen nicht gut.“ Aeschlimann bestreitet diese Saison seine ersten Playoffs, wie andere Spieler startete er nervös in die Serie.
Ein anderer Held war Simon Knak, der im siebten Spiel die entscheidenden Goals zum 2:0 und 3:0 erzielte. „Natürlich legten wir die Basis im fünften Spiel (3:2 nach Verlängerung). Danach war das Momentum auf unserer Seite. Und den Schwung vom 7:3-Sieg in Davos konnten wir nach Rapperswil mitnehmen. Wichtig war: Wir glaubten immer an uns. Und jetzt feierten wir in Rapperswil ganz kurz. Aber nach diesem kurzen Durchschnaufen begann sofort die Vorbereitung auf den Freitag. Wir werden parat sein.“
Aber reichen für die Halbfinalserie gegen Zug die Kraftreserven? – zumal der Gegner sich eine Woche lang erholen konnte? Verteidiger Sven Jung: „Das mit der Kraft in den Playoffs ist so eine Sache… Natürlich kostet eine Serie über sieben Spiele Substanz. Aber solange das Team gewinnt, spürt man diese Müdigkeit nicht.“
(text:pd/bild:unsplash)