27 September 2024

Der «Gewässer-Oskar» geht an die Chiene im Kiental

Gewässer-Oskar fürs Kiental
27 Sep 2024 @ 18:31 in  BeO-Thema

(03:03)

Wilde und lebendige Flüsse und Bäche sind in der Schweiz äusserst selten geworden. Die meisten Fliessgewässer wurden begradigt, kanalisiert, oder durch Kraftwerke, Wehre und Staudämme zerstückelt und fragmentiert. Die Chiene und der Gamchibach zählen zu den letzten weitgehend intakten Gewässerläufen der Schweiz, von denen es nur noch knapp 4% gibt. Natürliche Gewässer sind wahre Hotspots der Biodiversität und für Mensch und Natur unentbehrlich. Darum zeichnen der Verein Gewässerperlen und der WWF lokale Trägerschaften aus, die sich für den Erhalt ihrer wilden Bäche und Flüsse einsetzen.

«Wer sich diese beeindruckende Natur hier oben anschaut, weiss, dass diese geschützt und erhalten werden muss», ist Hans-Ueli Mürner, Gemeindeobmann von Reichenbach im Kandertal, mit Blick auf die natürlichen Schwemmebenen und die eindrücklichen Wasserfälle im oberen Kiental überzeugt. «Über die Auszeichnung freuen wir uns sehr und sind stolz, einen solchen Schatz auf unserem Gemeindegebiet zu haben. Der Anlass hat uns aber auch daran erinnert, der Chiene weiterhin Sorge zu tragen, am besten gemeinsam mit allen Beteiligten aus der Region.»

Er drückt damit die allgemeine Stimmungslage der Anwesenden aus: Von der Gemeinde Reichenbach im Kandertal Martin Gerber, Gemeindeobmann ab 2025 und Nachfolger von Hans-Ueli Mürner (welcher Ende Jahr sein Amt abgeben wird) und Daniela Luginbühl, Gemeinderätin und für das Ressort Tourismus. Auch der Verein «Schützt das Kiental» ist bei der Feier anwesend. Vereins-Mitglied Paul Schmid freut sich über die Nominierung der Chiene für das Label «Gewässerperle Plus». Der Zweck hinter dem Label entspricht dem erklärten Ziel des Vereins, die Natürlichkeit des Kientals zu erhalten.

Nun besteht die Möglichkeit, einen Abschnitt der Chiene mit dem Label «Gewässerperle PLUS» auszeichnen zu lassen. Damit die Anwesenden wissen, was das für weitere Schritte bedeuten würde, stellte Gabriele Aebli, Projektleiterin Gewässerperlen beim WWF Schweiz, die Kriterien für die Label-Vergabe am Anlass vor. Das Label vergibt der Verein Gewässerperlen an lokale Trägerschaften, wenn sie einen Plan für die nächsten fünf Jahre aufstellen, um ihr Gewässer weiterhin zu schützen. Ob sie diesen Weg eingeschlagen wollen, wird sich nun im weiteren Austausch zeigen.

(text:pd/bild:zvg)