16 Juli 2024

Das Berner Oberland wurde bisher mehrheitlich vom Hochwasser verschont

Ein schneereicher Winter und Regen auf bis 4’000 Meter über Meer haben an verschiedensten Orten in der Schweiz zu diversen Hochwassern geführt. Das Berner Oberaland ist im Vergleich zu anderen Regionen noch ziemlich verschont geblieben.

Der Hydrologe des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), David Volken, schätzt für Radio BeO die hydrologische Situation im Berner Oberland ein: «Der ganze Schnee ist innert kürzester Zeit im Juni abgeschmolzen und hat die Böden befeuchtet. Dabei gab es immer wieder starke Regenfälle, weshalb Thuner- und Brienzersee durch die hohen Zuflüsse anstiegen. Das Bundesamt für Umwelt gab für den Thuner- und Brienzersee wie auch für die Aare ein zweimal Warnungen heraus – vor allem für den Brienzersee am letzten Wochenende. Dieser hat nämlich ziemlich schnell auf die Regenfälle reagiert. Ausserdem kommt dieses Jahr relativ viel Wasser aus der Hasli-Aare. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Stauseen im Hasli-Gebiet für die aktuelle Jahreszeit sehr gut gefüllt sind. Dementsprechend müssen die Wasserkraftwerke vermehrt Wasser ablassen».

Wenn man aber etwas zurückblickt, war das Berner Oberland in der Vergangenheit mehr vom Hochwasser betroffen. Aktuell sei die Situation allerdings eine andere, da sich die Wetterlagen verändert haben, erklärt David Volken.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass in der gesamten Schweiz mit mehr Hochwasser gerechnet werden muss – vor allem in den Bergregionen. Der Grund dafür ist, dass Wasser auf einer Höhe von 3’000 bis 4’000 Meter über Meer nur schlecht versickern kann und deshalb direkt in die Bäche und Flüsse abfliesst.

(text:jkä/bild:hochwasser 2021, pg)