26 Oktober 2023

Coop erhält Preis für realitätsfremde Werbung – Lokalproduzent wiederspricht

Im Rahmen der Kampagne „Faire Preise, jetzt!“ verleiht die Bauernorganisation Uniterre „den Preis für Vogel-Strauss-Politik“ an Coop. Dies am Donnerstag, 26. Oktober. Das orangefarbene Unternehmen ist der unglückliche Gewinner dieses Preises, weil es in den Medien und in der Werbung behauptet, faire und gerechte Preise für die Produzentinnen und Produzenten zu bezahlen, wofür es allerdings keinen Beweis gibt, wie Uniterre schreibt. Der Preis werde auch verliehen, um den exzessiven Gebrauch des Bildes von glücklichen Bauernfamilien in idyllischer Umgebung zu kritisieren: Die Grossverteiler rühmen sich damit, die besten Kunden für die Schweizer Landwirtschaft zu sein und partnerschaftlich mit den Bauern und Bäuerinnen zusammenzuarbeiten. Das ist Augenwischerei: Die Bauern und Bäuerinnen würden nicht mit, sondern für die Grossverteiler arbeiten, so Ruedi Berli, Sekretär bei Uniterre gegenüber Radio BeO. Während die Detailhändler die Preise bei den Produzenten drücke, würden sie für die Konsumenten nämlich steigen.

Dem widerspricht Simon Zumbrunn aus Unterbach, der seit Jahren Coop mit Eier beliefert. Er nimmt seinen Arbeitsgeber in Schutz und erklärt, dass Coop bereits auf seinen Wunsch nach einer Preiserhöhung entgegengekommen sei.

(text:chl&pd/bild:unsplash)