Containersiedlung für Asylsuchende geplant
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet mit einer stark steigenden Zahl von Asylgesuchen in den nächsten Monaten. Um sicherzustellen, dass alle Asylsuchenden in den Bundesstrukturen aufgenommen und untergebracht werden können, plant das SEM zusätzliche temporäre Unterkünfte auf Arealen der Armee. Bis anhin konnten vier geeignete Standorte identifiziert werden, weitere mögliche Standorte werden abgeklärt. Aktuell betreibt das SEM rund 10 000 Unterbringungsplätze.
Das SEM geht davon aus, dass 2023 rund 27 000 neue Asylgesuche gestellt werden. Dies wäre die höchste Zahl seit 2015. Erfahrungsgemäss steigen die Zahlen in den Sommer- und Herbstmonaten stark an. Zudem stellen weiterhin jede Woche mehrere Hundert Personen aus der Ukraine ein Gesuch um Erteilung des Schutzstatus S. Das SEM hat die Zahl der Unterbringungsplätze in den Bundesstrukturen mit Unterstützung der Armee bereits von 5000 auf rund 10 000 erhöht. Diese werden aber nach Berechnungen des SEM in den Sommer- und vor allem Herbstmonaten nicht ausreichen, um alle neu eintretenden Asylsuchenden bis zum Abschluss der beschleunigten Asylverfahren in den Bundesasylzentren unterbringen und betreuen zu können. Hinzu kommt, dass die Armee die zur Verfügung gestellten Unterkünfte teilweise wieder für eigene Zwecke benötigt.
Das SEM plant deshalb, zusätzliche temporäre Unterkünfte auf Arealen der Armee zu realisieren. Dafür wird eine Reihe von möglichen Standorten in der ganzen Schweiz evaluiert. Bei den bereits geprüften Arealen in Thun (BE), Bière (VD), Turtmann (VS) und Bure (JU) hat sich gezeigt, dass die geplanten Containersiedlungen grundsätzlich realisiert werden können. Aktuell ist das SEM mit den zuständigen Behörden der Standortkantone und -gemeinden in Kontakt, um noch offene Fragen zu klären. Weitere mögliche Standorte für zusätzliche Unterkünfte sind noch in Abklärung.
(text:pd/bild:unsplash)