Bundesrat verzichtet vorerst auf schärfere Corona-Massnahmen
Trotz stark steigenden Ansteckungszahlen bleibt der Bundesrat zurückhaltend und verzichtet auf eine weitere Verschärfung der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.
Man sei zum Schluss gekommen, noch keine neuen Massnahmen auf nationaler Ebene zu ergreifen, teilte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch auf Twitter mit – nach einem Austausch mit Bundespräsident Guy Parmelin und Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK).
Die Zahl der Ansteckungen mit der Omikron-Variante des Coronavirus nehme stark zu, räumte Berset in dem Tweet ein. Auch die Zahl der Spitaleinweisungen werde in der Folge ansteigen. Noch sei jedoch unklar, wie viele Personen auf Intensivpflege angewiesen sein werden.
Falls sich die Lage verschlechtere oder genauere Daten zur Gefährlichkeit von Omikron vorlägen, sei man aber in der Lage, rasch zu reagieren, so der Gesundheitsminister. Ein nächstes Massnahmenpaket sei bereit, und es sehe auch Schliessungen vor.
Berset bekräftigte in seiner Nachricht den Aufruf zur Impfung. Die Grundimmunisierung und der sogenannte Booster (Auffrischungsimpfung) schützten vor schweren Krankheitsverläufen. Ebenfalls wichtig sei es, Kontakte zu reduzieren, die Maske zu tragen, regelmässig zu lüften und sich bei Symptomen testen zu lassen.
Der Bundesrat bleibt damit auf seiner bisherigen Linie und verhängt keine neuen Massnahmen, solange es irgendwie geht. Für den Mittwochabend war ein Auftritt von Berset in der Sendung „Forum“ des Westschweizer Radio und Fernsehens RTS geplant.
Die letztmals verschärften aktuellen Massnahmen gelten seit dem 20. Dezember. Für alle Innenräume im Kultur-, Freizeit- und Sportbereich gilt die 2G-Regel (geimpft oder genesen), teilweise die 2Gplus-Regel (geimpft oder genesen plus Corona-negativer Test) bei Discos, Hallenbädern, Bars, Blasmusikproben oder Indoor-Sportarten.
Nur wer sitzt, darf die Maske abnehmen und trinken oder essen. Auf Schliessungen von Restaurants und Kulturinstitutionen hatte die Landesregierung vorerst verzichtet.
Auch im Freundes- und Familienkreis gelten über die Festtage strengere Regeln. Wenn mindestens eine weder geimpfte noch genesene Person über 16 Jahren dabei ist, sind private Treffen im Innern auf zehn Personen beschränkt. Zudem gilt wieder eine Homeoffice-Pflicht. Die Massnahmen gelten vorerst bis 24. Januar.
(text:sda/bild:sda)