24 September 2024

Bundesrat schwächt den Medienstandort Bern

Die mediale Abbaupolitik des Bundesrats hat Folgen. Sie führt zu einer Reduktion des SRF-Regionaljournalismus und bedroht swissinfo, den internationalen SRG-Onlinedienst mit Hauptsitz im Berner Radiostudio. Die SRG Bern Freiburg Wallis stellt sich gegen den Abbau und ruft die Regierungen und Parlamente der drei Kantone auf, sich für einen starken und zukunftsfähigen SRG-Medienstandort Bern einzusetzen.

Die vergangenen vier Tage brachten einmal mehr betrübliche Nachrichten für den Schweizer Journalismus: Am Montag hat SRF einen Abbau von 75 Vollzeitstellen angekündigt, und am Freitag gab der Bundesrat bekannt, seinen Beitrag an swissinfo streichen zu wollen. Die SRG Bern Freiburg Wallis zeigt sich besorgt ob dieser kontinuierlichen Abbaupolitik. Sie reihe sich ein in eine immer längere Liste zum Abbau der vierten Gewalt in der Schweiz, schreibt die SRG Bern Freiburg Wallis in einer Mitteilung. Der Stellenabbau bei den Regionaljournalen führe direkt zu weniger SRF-Journalismus in den Regionen. Dies bedeute nichts Gutes für den Regionaljournalismus, zumal hier gleichzeitig auch die privaten Verlage viele Stellen streichen, so die SRG Bern Freiburg Wallis weiter. Sie spreche sich darum – gestützt auf ihre Statuten – gegen diesen Abbau bei den Regionaljournalen aus.

Der Bundesrat schwäche den Standort Bern aber noch weiter: Am Freitag hat der Bundesrat einen weiteren einschneidenden Beschluss für die SRG gefällt. Er will per 2027 den Beitrag an das zehnsprachige Auslandsangebot der SRG streichen. Für den internationalen Onlinedienst der SRG käme dies einer Budgethalbierung gleich. Gerade in Zeiten von Fake News und globalen Informationskriegen ist dieser Entscheid sowohl aussen- wie auch demokratiepolitisch unverständlich, so die SRG.

Anfang 2025 wird der Bundesrat eine Vernehmlassung zu dieser Abbauidee lancieren. Die SRG Bern Freiburg Wallis werde sich gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen dezidiert dagegen aussprechen. Zudem ruft sie die Kantonsregierungen und -parlamente sowie die Parteien der drei Kantone auf, sich ebenfalls klar gegen den Abbau des Auslandsdiensts auszusprechen.

(text:pd,csc/bild:csc)