6 Juni 2024

Grosser Rat will BLS zu Bargeldmöglichkeit zwingen

Der Berner Regierungsrat soll sich bei der BLS für den Erhalt von Billettautomaten mit Bargeldfunktion einsetzen. Mit 76 zu 58 Stimmen hat der Grosse Rat am Donnerstag eine Motion von Thomas Fuchs angenommen.

Vor einem Jahr hat das Berner Bahnunternehmen BLS angekündigt, die gesamten Billet-Automaten zu ersetzen und auf die Möglichkeit zur Barzahlung an den Automaten zu verzichten. Zu teuer sei die Bewirtschaftung des Bargeldverkehrs.

Die BLS hat die Rechnung aber ohne die Politik gemacht. Für ein halbstaatliches Unternehmen sei das «äusserst fragwürdig», befand Motionär Fuchs. Benachteiligt würden ältere Personen, Kinder und weitere Personengruppen, die oft keine Bank- oder Kreditkarte besässen. Die Zustimmung zur Motion kam letztlich eher überraschend. Denn in der Debatte wurde mehrheitlich Verständnis für die BLS geäussert. Hinter Fuchs stellten sich offiziell nur die Fraktionen SVP, EDU und Mitte. «Das Abstimmungsresultat zeigt, dass viele Parlamentarier das Problem erkannt und noch Bekannte haben, die weiterhin Bargeld verwenden», sagte Fuchs. Im Vorfeld der Debatte habe er so viele Zuschriften wie noch nie erhalten – aus allen politischen Lagern.

Die BLS wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass das Projekt für die Beschaffung der neuen Billettautomaten bereits fortgeschritten sei. Man werde nun mit der Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern prüfen, was die Überweisung der Motion für das Projekt bedeute, sagte Mediensprecher Colin Cuvit auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

(text:sda/tki/bild:beo)