Bezahlbarer Wohnraum für Thun trotz Wohnungsnot
In der Stadt Thun sind bezahlbare Wohnungen Mangelware. Deshalb lancieren acht Thuner Wohnbaugenossenschaften, der Mieterinnen- und Mieterverband, der Gewerkschaftsbund, SP, JUSO, GRÜNE und Junge GRÜNE, sowie weitere Organisationen eine Doppel-Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum.
In Thun wird in den nächsten Jahren viel gebaut: In der Bostudenzelg und auf dem Siegenthalergut werden neue Wohnquartiere entstehen. „Wichtig ist, dass dort möglichst viele preisgünstige Wohnungen durch gemeinnützige Wohnbauträger erstellt werden können“, fordert Adrian Christen, Co-Präsident der Wohnbaugenossenschaft Zukunft Wohnen und Thuner SP-Stadtrat anlässlich einer Medienkonferenz zur Lancierung einer Doppel-Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum.
„In Thun herrscht Wohnungsnot“, betont Sandra Rupp, Präsidentin des Mieterinnen- und Mieterverbands Regionalgruppe Thun-Oberland. „Das ist keine Panikmache, sondern Realität und statistisch erfasst. Ein Leerwohnungsbestand unter einem Prozent wird als Wohnungsnot definiert. In Thun liegt dieser Anteil seit Jahren darunter, 2021 gar bei 0.17 Prozent!“
Deshalb wird jetzt eine Doppelinitiative lanciert. Die „Initiative für bezahlbare Wohnungen“ (Thuner Wohn-Initiative) verlangt, dass sich im Jahr 2035 mindestens 15 Prozent der Wohnungen in der Gemeinde Thun im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgern befinden. Das zweite Volksbegehren, die Bostudenzelg-Initiative bezweckt im Perimeter der Überbauungsordnung „Bläuerstrasse-Bostudenzelg“ einen Mindestanteil von 50 Prozent gemeinnützige Wohnungen. Beide Initiativen werden heute gemeinsam als Doppel-Initiative lanciert. Das Initiativkomitee muss nun innert zwölf Monaten je 1’600 Unterschriften für beide Begehren sammeln.
(text:pd/bild:og – legende v. l. n. r.: Ruth Guldimann, BWG Nünenen; Magdalena Erni, Junge Grüne Thun; Thomas Freiburghaus, WBG Neufeld; Sandra Rupp, Mieter_innenverband; Adrian Christen, SP-Stadtrat)