12 April 2022

Berner SP will eine Ständerätin – aber hat sie auch die Kandidatinnen dafür?

Nach 12 Jahren im Stöckli hat der Berner SP-Ständerat Hans Stöckli genug: Er will 2023 nicht zur Wiederwahl antreten. Für die Berner SP bedeutet das, sie muss sich auf die Suche nach einer Nachfolge machen. Und es soll eine Nachfolgerin sein, soviel steht laut dem Co-Präsidenten der Berner SP, Ueli Egger, fest. Seit Simonetta Sommaruga habe der Kanton Bern keine weibliche Vertretung mehr in der kleinen Kammer gehabt, ausserdem versuche die SP immer zwischen weiblichen und männlichen Kandierenden abzuwechseln, erklärt Egger gegenüber Radio BeO.

Nur: Damit wäre das Rennen für den wohl aussichtsreichsten Kandidaten der Berner SP, den Nationalrat Matthias Aebischer, bereits gelaufen. Ähnlich prominente Kandidatinnen der Berner SP sind wohl nur die Nationalrätinnen Tamara Funicello, Nadine Masshard und Flavia Wasserfallen oder die Regierungsrätin Evi Allemann. Funicello dürfte allerdings kaum über das rotgrüne Lager hinaus Stimmen holen, Masshard soll bereits abgewunken haben und ob Allemann ihr Regierungsratsamt für den Ständerat aufgeben will, steht in den Sternen. Bleibt eigentlich Flavia Wasserfallen, die bisher aber vergleichsweise wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekommen hat. Und da wäre dann noch die ehemalige Nationalrätin und Berner Gemeinderätin Ursula Wyss. Diese polarisierte allerdings selbst in der SP-Hochburg Bern dermassen, dass sie die Wahl zur Stadtpräsidentin verpasste, ausserhalb Berns dürfte sie kaum mehrheitsfähig sein.

Die SP steht also vor der nicht ganz einfachen Aufgabe, bis in gut einem Jahr eine Kandidatin zu portieren, die auch ausserhalb Berns und Biels mehrheitsfähig genug ist, um den Berner SP-Ständeratssitz zu verteidigen.
(text:cs/bild:beo)