Berner Regierungsrat für 2G mit Maske und Sitzpflicht
Der Regierungsrat des Kantons Bern spricht sich in der Vernehmlassung zur «Änderung der Covid-19-Verordnung besondere Lage» für Variante 1 (2G-Regel mit Masken- und Sitzpflicht) aus. Weitergehende Einschränkungen sollen nach Meinung des Regierungsrates insbesondere die Gruppe der ungeimpften Personen betreffen. Einzelne Verschärfungen, wie die 2G-plus-Regel, lehnt der Regierungsrat jedoch ab. Da geimpfte Personen auch bei einer Covid-19-Infektion nur sehr selten auf Intensivstationen verlegt werden müssen, ist es nicht diese Personengruppe, die das Gesundheitssystem gefährdet und damit mit weitergehenden Einschränkungen konfrontiert werden muss. 2G mit Testpflicht würde zudem von vielen Menschen als Eingeständnis des Scheiterns der Impfkampagne wahrgenommen und faktisch einer Schliessung der betroffenen Betriebe gleichkommen. Der Regierungsrat könnte auch Variante 2 (Schliessung von Bereichen ohne Möglichkeit zur Maskenpflicht) unterstützen, wenn sich die Situation in den Spitälern stark verschlechtert.
Da die meisten Universitäten und Hochschulen bis Mitte Februar Semesterpause haben, spricht sich der Berner Regierungsrat gegen das generelle Verbot von Präsenzunterricht aus. Wo der Schulbetrieb noch läuft, sollte möglichst auf Fernunterricht umgestellt werden. Die Maskenpflicht auf Sekundarstufe II begrüsst der Kanton Bern hingegen. Auch eine Ausweitung auf die Primarstufe wäre für den Regierungsrat denkbar.
Eine generelle Home-Office-Pflicht lehnt der Regierungsrat ab; hingegen befürwortet er eine starke Empfehlung für Home-Office. Massnahmen für private Treffen im Innenbereich lehnt der Regierungsrat ab, da diese nicht kontrollierbar sind und zu einer Spaltung innerhalb von Familien führen können. Alternativ ist für Treffen drinnen eine tiefere Personenbegrenzung (z.B. 10–15 Personen) umzusetzen.
(text:pd/bild:kantonbern)