23 August 2022

Berner Kleinbauern-Vereinigung lanciert Petition gegen das Hofsterben

Die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe sinkt kontinuierlich und hat 2021 mit 48’864 Höfen einen neuen Tiefststand erreicht. Gleichzeitig werden die Betriebe immer grösser: Die durchschnittlich pro Betrieb bewirtschaftete Fläche hat sich im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt. Mit dieser Entwicklung zu immer weniger dafür immer grösseren Betrieben und deren fortschreitenden Spezialisierung nimmt die Resilienz der Land- und Ernährungswirtschaft kontinuierlich ab. «Eine kleinstrukturierte und vielfältige Landwirtschaft ist für die Biodiversität und im Kampf gegen den Klimawandel entscheidend und macht die Schweizer Landwirtschaft insgesamt widerstandsfähiger», erklärt Kilian Baumann, Nationalrat und Präsident der Kleinbauern-Vereinigung. Für eine krisenresistente Versorgung und eine umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft braucht es nicht weniger, sondern möglichst viele Bäuerinnen und Bauern.

Obwohl die Nachfrage nach Höfen viel grösser ist als das aktuelle Angebot, geht das Hofsterben weiter. Der Strukturwandel dürfte sich sogar weiter beschleunigen, da in den nächsten 15 Jahren die Hälfte aller Betriebsleitenden das Pensionsalter erreicht. Dabei gäbe es viele engagierte Menschen, die in die Landwirtschaft einsteigen möchten. Doch die Chancen sind gering, ohne familiären Bezug einen Hof übernehmen zu können. Eine entscheidende Massnahme gegen das Hofsterben besteht deshalb darin, die ausserfamiliäre Hofübergabe stärker zu unterstützen, wie es die Kleinbauern-Vereinigung in ihrer Petition fordert.

(text:pd/bild:pixabay)