Bergunfälle – auch ein Tourismusproblem?
Hier Nachhören
(03:21)
Pro Jahr sterben durchschnittlich 84 Menschen beim Wandern in der Schweiz. Das hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) bekannt gegeben. Was für Personen das sind, ist zwar nicht klar. Aber es fällt auf, dass vor allem in Tourismusregionen häufig Personen unterwegs sind, welche mit einer mangelhaften Ausrüstung in die Berge gehen.
Für Unfälle und auch Todesfälle vorzubeugen, arbeitet die Beratungsstelle für Unfallverhütung mit zahlreichen Institutionen zusammen. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, wie diese Infos schlussendlich an die Touristen gelangen? Der Tourismusdirektor von Gstaad Saanenland Tourismus, Flurin Riedi, erklärt wie es in ihrer Region läuft: «Der Gast, welcher anruft oder vorbeikommt, wird von uns entsprechend beraten. Dabei ist es sicherlich wichtig, dass die Beratenden selbst auch informiert sind, selbst wissen wie diese Wanderwege aussehen und somit auch noch die richtigen Wanderwegempfehlungen weitergeben. Dazu braucht es auch ein bisschen Menschenkenntnis und eigene Erfahrungen. Bei uns sind die Mitarbeitenden sehr nahe und können die Situation gut einschätzen. Ausserdem unterstützen wir auch Leistungsträger wie Schulen. Weiter haben wir auch unsere Tourismusakademie, bei welcher wir auch Kurse und Schulungen anbieten. Solche Themen wickeln wir auch dort ab».
Heisst, dass Mitarbeitende von Hotels und Tourismusorganisationen so gut wie möglich versuchen die Personen auf die entsprechende Wanderung vorzubereiten. Gut wäre es aber, wenn sich jeder und jede selbst informieren würden. In der Realität macht dies aber lang nicht jeder oder jede. Das giltet sowohl für Einheimische als auch für Touristen, wie Zahlen der bfu zeigen. Die Verantwortung trägt deshalb niemand so richtig – ausser eben jeder und jede für sich selbst.
(text:jkä/bild:pg)