26 November 2024

Baustart für die neue Oeschinensee-Strasse noch in diesem Winter

Nach langer Planungsphase liegt die Baubewilligung für die neue Strasse von Kandersteg an den Oeschinensee vor. Die Zufahrt wird in Zukunft über eine neue Achse, ausserhalb der Gefahrenzone des «Spitze Stei», erfolgen. Die Forstarbeiten beginnen noch in diesem Winter, ab dem Frühling 2025 wird gebaut, schreibt die Alpschaft Oeschinenholz in einer Mitteilung.

«Geplant ist, dass die Strasse im Sommer 2026 fertig gestellt ist», erklärt Christoph Wandfluh im Namen der Bauherrschaft, der Alpschaft Oeschinenholz. Im Sommer 2024 das Projekt für die neue Strasse über die «Huble» publiziert werden. Die nach der ersten Publikation erfolgten Einsprachen konnten bereinigt werden, die Nachpublikation verlief ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle. Christoph Wandfluh freut sich, dank konstruktiver Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern und Beteiligten diesen Meilenstein geschafft zu haben. Das Projekt wird durch die Gondelbahn Kandersteg Oeschinensee AG und die Alpschaft Oeschinenholz realisiert und komplett privat finanziert.

Seit Bekanntwerden der Problematik rund um den «Spitze Stei» war klar, dass das Befahren der Privatstrasse an den Oeschinensee irgendwann nicht mehr möglich sein wird. Der Rinderstutz befindet sich bereits seit dem Winter 2019 in der permanenten Sperrzone, die Strasse führte von da an teilweise über eine Notpiste und über die gleiche Achse wie der Wanderweg. In den darauffolgenden Jahren verschlechterte sich die Gefahrenlage um den «Spitze Stei» massiv, die Strasse war immer wieder über mehrere Wochen und sogar Monate gesperrt. Fahrten konnten nur unter sehr strengen Auflagen und auch nur unter gewissen Bedingungen gemacht werden. Die Versorgung der Betriebe und der touristischen Infrastruktur auf der Alp Oeschinen wurde zu einer logistischen Herausforderung.

Die Murgänge im Sommer 2024 haben massive Schäden verursacht. Die Skibrücke, über welche die Strasse führt, konnte den Geröllmassen nicht mehr standhalten und wurde zerstört. Der Oeschibach fliesst mittlerweile durch den ganzen oberen Oeschiwald, die Talabfahrt und die Strasse sind heute ein Bachbett. Der Wanderweg konnte im Jahr 2023 auf eine Alternativroute und aus der Gefahrenzone heraus gelegt werden, nun folgt auch die Strasse. Die bisherige Strasse wird nach der Fertigstellung der neuen Zufahrt zurück gebaut und wieder der Natur überlassen.

(text:pd,jae/bild: