Baumfällaktion im Naturschutzgebiet Belpau spaltet die Gemüter
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(03:22)
Im Naturschutzgebiet Belpau plant die Burgergemeinde Belp diesen Winter eine große Baumfällaktion. Vor allem Eschen sind von diesem Holzschlag betroffen. Ein solcher Eingriff in ein Naturschutzgebiet bleibt natürlich nicht unbemerkt: Die Fondation Franz Weber, die sich für Natur- und Umweltthemen einsetzt, hat den Baumpflegespezialisten Fabian Dietrich zu einer Waldbegehung geschickt.
Ein solcher Holzschlag birgt verschiedene Risiken. Bäume, die plötzlich frei stehen, sind anderen Windverhältnissen ausgesetzt und damit umsturzgefährdeter. Zudem können Baumstämme, die neu der Sonne ausgesetzt sind, Sonnenbrand bekommen, so Fabian Dietrich.
Förster Rolf Lüscher, zuständig für Biodiversität bei der Waldabeilung Voralpen, der die gesetzliche Seite vertritt, sieht die Situation anders. Seit 2011 wird der Wald in der oberen Belpau in einen sogenannten Mittelwald überführt. Bei dieser Bewirtschaftungsform geht es darum, den Holzvorrat um 50 % zu reduzieren. Diese Maßnahme führe zu mehr Licht und Wärme, was einen positiven Effekt auf die Natur habe und die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren fördere. Außerdem sei der Holzschlag in diesem Naturschutzgebiet gesetzeskonform. Unter bestimmten Auflagen sei die forstwirtschaftliche Nutzung in der Belpau erlaubt, und die Abteilung für Naturförderung sei in die Planung involviert, so Rolf Lüscher.
(text:ath/bild:unsplash)