Baumeister verlangen höheres Sanierungstempo für Klimaschutz
Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) will die Sanierung von Gebäuden vorantreiben. Dies sei für die Erreichung der Schweizer Klimaziele bis 2050 ein unumgänglicher Schritt.
Aktuell verursache der Gebäudepark in der Schweiz rund einen Viertel der CO2-Emissionen, teilt der SBV am Mittwoch mit. „Deshalb ist die Modernisierung des Gebäudebestands einer der wichtigsten Hebel, um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen“, sagte René Leutwyler, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Baumeisterverbandes, an einer Medienkonferenz.
Der SBV schätzt, dass in der Schweiz rund 1,5 Millionen Gebäude bezüglich ihrer Energieeffizienz aufgewertet werden müssen. Denn ein heute gebautes Gebäude verbrauche vier- bis siebenmal weniger Energie als ein Gebäude aus der Zeit vor den 1980er-Jahren.
Von den sanierungsbedürftigen Gebäuden werden innerhalb eines Jahres weniger als 1 Prozent modernisiert. Damit würden die Klimaziele erst in 100 Jahren erreicht werden, rechnet der SBV. „Die Sanierungsrate muss verdreifacht werden, wenn wir bis 2050 klimaneutral sein wollen“, erklärt Leutwyler.
Mit Ersatzneubauten kann gemäss SBV auch die Zersiedelung der Landschaft verhindert sowie der Boden geschont werden, da der bebaute Raum besser genutzt werden kann. Ein Beispiel hierfür wäre die Stadt Zürich: In den letzten zehn Jahren entstanden nur 10 Prozent der Neubauten auf unbebauten Grundstücken.
Mit einem 12-Punkte-Plan will der SBV die Modernisierung des Schweizer Gebäudeparks vorantreiben. Dabei geht es insbesondere um die Erhöhung der Sanierungsquote und die Förderung von Kreislaufwirtschaft und verdichtetem Bauen.
Gemäss Zentralpräsident Gian-Luca Lardi seien nun auch Hauseigentümer und Immobilienbesitzer gefragt. „Sie müssen eine proaktive Rolle einnehmen, um die Sanierungsquote zu erhöhen.“
(text:sda/bild:unsplash)