Alpe d’Huez – der berühmteste Berg der Tour
Zum ersten Mal seit 2018 führt die Tour de France am Donnerstag wieder ins Radsport-Mekka Alpe d’Huez. Der „mythische Berg“ ist das Dessert einer monströsen Königsetappe mit über 4500 Höhenmetern.
Fast 14 steile Kilometer, 21 legendäre Serpentinen, mehrere Hunderttausend euphorische Fans: Mit der Bergankunft in Alpe d’Huez erreicht die 109. Tour de France am Donnerstag ihren Siedepunkt. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie steht die Wintersport-Station in den Alpen wieder auf dem Streckenplan – und die Franzosen hoffen an ihrem Nationalfeiertag, dem 14. Juli, auf einen Heimsieg am berühmtesten Berg der Tour.
Die Namen der 30 Etappensieger sind in den 21 rücklaufend nummerierten Kehren auf Tafeln verewigt. Weil es irgendwann mehr Sieger als Kurven gab, tragen einige zwei Namen. In Kurve 14 steht auch der Name von Beat Breu, der 1982 bisher als einziger Schweizer zuerst im Ziel auf 1850 m ankam. Zuletzt siegte der Waliser Geraint Thomas dort 2018 – und am Ende auch die Tour.
Der erste Sieger auf dem im Schnitt 8,1 Prozent steilen Anstieg war der Italiener Fausto Coppi. Es war 1952 zugleich die erste Bergankunft in der Geschichte der Tour de France. Es sollte allerdings bis 1976 dauern, ehe die Rundfahrt wieder nach Alpe d’Huez kam. 2013 wurde der Anstieg bei der 100. Ausgabe der Grande Boucle sogar zweimal gefahren.
Der legendäre Pirat des Pelotons hält nicht nur den Rekord mit 36:50 Minuten, die er 1995 nur benötigte. Nein, Marco Pantani ist gleich die drei schnellsten Zeiten gefahren. 1994 benötigte der zehn Jahre später verstorbene Italiener 37:15 Minuten und 1997 waren es 36:54.
In den Siebziger- und Achtziger-Jahren gewann nicht weniger als achtmal ein Niederländer die Etappe mit Ziel auf der Alpe d’Huez – das ist Rekord. Seit dieser Zeit ist die Bergstation auch als „Berg der Niederländer“ bekannt. Nur für das Fussball-Nationalteam reisen mehr Niederländer an einen Sportanlass im Ausland. In Kurve 7, auch bekannt als „Dutch Corner“, schlagen die Oranje-Fans jeweils ihre Zelte auf und sorgen für mächtig Stimmung. Seit 1989 und dem Triumph von Gert-Jan Theunisse sind die Niederländer an der L’Alpe d’Huez allerdings sieglos.
(text:sda/bild:unsplash)