14 April 2024

Floreninventar 2. Etappe in Blumenstein, Steffisburg, Uttigen abgeschlossen

Pro Natura Region Thun ist mit dem Floreninventar der Artenvielfalt in der Region Thun auf den Grund gegangen. Die Erwartungen von 1000 Arten wurden auch in den Gemeinden der 2. Etappe übertroffen.

Im Jahr 2020 begannen rund 20 Freiwilligen unter kundiger Leitung von Kasper Ammann (Vizepräsident Pro Natura Region Thun) mit den Aufnahmen der Spontanvegetation auf dem Gemeindegebiet Blumenstein, Steffisburg und Uttigen während drei Jahren. Im Wald, am Hang des Stockhorns, zwischen den Pflastersteinen, auf öffentlichen Flächen, entlang von Gewässern oder sogar an den Bordsteinen gedeihen ungeachtet viele und manchmal seltene Wildpflanzen. Im vierten Jahr hat eine Nachkontrolle von Spezialisten stattgefunden. Die Gemeinden begleiteten und unterstützten das Projekt.

Ziel war es mit der flächendeckenden Kartierung herauszufinden, wie es um die Biodiversität der Region Thun steht. Von 1000 vorkommenden Arten sind wir ausgegangen. Es konnten in Blumenstein 1270, in Steffisburg 1165 und in Uttigen 1080 verschiedene Arten nachgewiesen werden. Die Vielfalt ist also viel grösser als angenommen, kommt aber nicht an die 1645 Arten der Stadt Thun heran. Von den gefundenen Arten sind etwa 8% gefährdete Arten. Dies sind in Blumenstein 83, in Steffisburg 97 und in Uttigen 103 Arten, die auf der roten Liste stehen. Gesamthaft sind in der 2. Etappe über 43’000 Fundmeldungen verzeichnet worden. Fünf Arten konnten aus über 100 jährigen Belegen in der zweiten Etappe wieder gefunden werden. Dies sind: die Gewöhnliche Alpen-Gänsekresse, das Savoyer Habichtskraut, der Europäische Wolfsfuss, der Nordische Streifenfarn und das Weidenblättrige Rindsauge.

Die Resultate dienen zum Beispiel für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt, zur Sensibilisierung der Bevölkerung oder als Grundlage für die Bekämpfung der invasiven Neophyten (Problempflanzen). Diese können auf der Website von Infoflora (der schweizerischen Datenbank für Flora) im Neophyten-Feldbuch nachgesehen werden. Ein Dienst an die Gemeinden.

Bereits hat die 6. Etappe in Unterlangenegg und Sigriswil gestartet. In Uetendorf läuft im 2024 die Nachkontrolle. In Amsoldingen, Forst-Längenbühl, Stocken-Höfen, Thierachern, Fahrni, Hilterfingen und Oberhofen wird weiter aufgenommen. Mit der 7. Etappe, die im 2025 startet, wird das Projekt die letzte Etappe lancieren. Das Projekt steht unter der Trägerschaft von Pro Natura Region Thun und wird von zahlreichen namhaften Organisationen unterstützt.

(text:pd/symbolbild:unsplash)