23 Dezember 2021

Regionalentwicklung kommt dank NRP voran

Die Region Oberland-Ost zieht aus dem Instrument der Neuen Regionalpolitik des Bundes einen wesentlichen Nutzen. Im Verlauf des Jahres 2021 hat die Geschäftsleitung der Regionalkonferenz Gesuche für acht Entwicklungsprojekte gutgeheissen. Damit konnten Förderbeiträge von knapp einer halben Millionen Franken ausgelöst werden.

«Neu» ist die Neue Regionalpolitik des Bundes (NRP) längst nicht mehr. Das Förderinstrument für die ländlichen Gebiete und Bergregionen besteht bereits seit 2008 und hat sich als wichtiges Mittel zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung in den ländlichen Regionen etabliert. Die Förderbeiträge werden entweder als Beiträge à-fonds-perdu oder als zinslose Darlehen an Infrastrukturvorhaben ausgerichtet. Sie sind immer als einmalige Starthilfen ausgelegt und nicht als Betriebsbeiträge. Auf diese Weise soll die längerfristige Selbstfinanzierung ermöglicht werden.
In der Region Oberland-Ost konnten im 2021 sieben Projekte von Förderbeiträgen profitieren. Die Projekteingabe erfolgte jeweils über die Regionalkonferenz Oberland-Ost. Die Geschäftsleitung der Regionalkonferenz hat anlässlich der Dezembersitzung ein weiteres Projekt gutgeheissen und beantragt bei der zuständigen kantonalen Fachstelle beim Amt für Wirtschaft dessen Unterstützung.

Bei sämtlichen Projekten, die in diesem Jahr bewilligt wurden, geht es um die Entwicklung und den Aufbau von neuen touristischen Angeboten. Zwar ist davon auszugehen, dass die Tourismusdestinationen Interlaken und Jungfrauregion künftig wieder vermehrt von internationalen Gästen besucht werden. Dennoch zielen viele der neu vorgesehenen Angebote auch auf nationale Gäste ab. Mit dem Themenweg „Das Wetter und wir“ konnte in Guttannen ein erstes Angebot bereits im September 2021 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Weitere innovative Angebote werden ab 2022 umgesetzt. Mit den freigegebenen Förderbeiträgen von knapp 500’000 Franken wurde ein direktes Projektvolumen von über 900’000 Franken ausgelöst. Die regionale Wertschöpfung soll durch die Nutzung der neuen Angebote langfristig erhalten und gestärkt werden.

In mehreren Gemeinden der Region Oberland-Ost kommen Ortsplanungen und Überbauungsordnungen immer noch nicht rasch genug voran. Das durch den Kanton und den Verband Bernischer Gemeinden getragene Kontaktgremium Planung hat zwar vor einem Jahr einen Mehrpunkteplan zur Beschleunigung der Planungsverfahren erarbeitet, dessen Wirkung war bis anhin allerdings noch nicht wirklich spürbar. Einzelne notwendige gesetzliche Anpassungen zur Beschleunigung der Verfahren waren zwar bereits in der Vernehmlassung und können voraussichtlich nächstes Jahr in Kraft gesetzt werden. Etliche Planungen befinden sich aber immer noch „im Stau“ und konnten noch nicht beschleunigt werden. Die Geschäftsleitung wird sich bei den Gemeinden eine Übersicht über die stockenden Planungen verschaffen. Auf dieser Grundlage sollen dann rasch umsetzbare Beschleunigungsprozesse mit den Gemeinden und dem Kanton besprochen werden.

(text:sda/bild:beo)